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Tagebuch Härtsfeldreiseführer_4

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Tagebuch 4 „Härtsfeldreiseführer“: WERKSCHAU in Nattheim

Autor: Leslie Roehm

Heute ist es also soweit, für Freitag, den 29.3.19 ist eine Werkschau geplant.

Wir wollen zeigen was wir alles geschafft haben bis jetzt, denn für uns ist Halbzeit auf dem Härtsfeld. Ja, ein halbes Jahr lang sind wir nun immer wieder vor Ort gewesen: forschen, proben, organisieren und Teilnehmer finden.

Zunächst ist vorgesehen, dass alle Gruppen noch etwas Zeit auf der Bühne im evangelischen Bonhoeffer – Gemeindehaus in Nattheim haben. Alle sind pünktlich zur Stelle und bereiten sich auf ihren Auftritt vor.

Um 18:00 Uhr werden wegen der vielen Zuschauer noch mehr Stühle benötigt, aber dann geht es los: Tonio Kleinknecht, der Intendant des Theaters der Stadt Aalen, moderiert und  Herr Norbert Bereska, der Bürgermeister von Nattheim, spricht ein paar Grußworte, wünscht allen einen interessanten, unterhaltsamen Abend.

Dann betritt ein junges Mädchen der Musikschule Neresheim die Bühne. Sie hat eine Gitarre dabei und singt. Es ist wirklich bezaubernd und eine wunderbare Eröffnung.

Wir vom Härtsfeldreiseführer schauen uns den Ablauf an bis wir dran sind: Sarah Gros und Chris Kaiser zeigen mit der Nattheimer Behindertengruppe was aus der Arbeit mit Sandtisch, Musik und Tanz geworden ist. Die Behinderten tanzen zu verschiedenen Themen wie Liebe oder Freundschaft und malen dazu parallel am Sandtisch wie sich das alles anfühlt. Die Bilder werden gleichzeitig auf die Tanzenden projiziert, es sieht phantastisch aus.

Dann ist Tina Brüggemann an der Reihe. Sie liest Texte über das Härtsfeld. Sie sollen zusammen mit Dagrun Hintze durch den Härtsfelder Bürgerchor umgesetzt werden. Es wird ganz ruhig im Raum. Alle lauschen gespannt ihren Worten.

Daraufhin folgt etwas ganz anderes. Regine Czichon zeigt mit den Schülern der Egauschule Dischingen wie weit sie mit den Stück „Klassisch aber Cyber“ gekommen sind und man merkt den Schülern regelrecht an, wie viel Spaß sie haben, hier zu stehen und, dass sie gerne Theater spielen.

Darauf erneut das Mädchen mit der Gitarre  –  und schon sind wir dran.

Wir, d.h. drei Schauspieler*innen aus Schweindorf, zwei aus Kösingen und eine Akteurin aus Dorfmerkingen, Brigitte Himmer und ich, hatten bis jetzt noch nicht viel Probenzeit und sind etwas aufgeregt, haben uns sogar gefragt, ob man unser Arbeitsergebnis bereits präsentieren kann. Wir haben ein Gedicht von Heide Mettenleiter zur Grundlage unserer Improvisationen genommen. Sie hatte damit den zweiten Preis des Literaturpreises gewonnen. Frau Mettenleiter ist anwesend.

Unsere Bühnenfiguren sind „Originale“ aus dem Härtsfeld, und sie unterhalten sich über den Wendelin, eine historische Person des Härtsfeldes, den sie alle kennen und der etwas sonderbar war.

Ein „Reingschmeckter“, der Wendelin, er hat in Dossingen drunten auf dem jetzigen Ulrichshof gelebt.  Er ist aus Baldern nach Dossingen gezogen und hat seiner verwitweten Schwester geholfen, diesen Hof zu bearbeiten.

Früher war es so, dass man in der Woche um Himmelfahrt mit Kreuz und Fahnen auf das Feld gegangen ist, um zu prozessieren und zu beten. Unser Gedicht handelt von so einer Prozession und von Wendels besonderer Art das Vaterunser umzudichten.

Die Darsteller standen schon öfter auf der Bühne und das ist unser Glück: das Publikum amüsiert sich und folgt aufmerksam ihren Dialogen, wir sind zufrieden. Und das Schöne: auch Frau Mettenleiter, die Autorin, ist es.

Zuletzt sind Gerburg Maria Müller und Uli Krug zusammen mit Philipp Mann, einem Schüler des Werkmeister Gymnasiums, und dem Neresheimer Schalmeienorchester an der Reihe: zunächst gibt es ein Ratespiel zu Geräuschen aus dem Härtsfeld, sie erklären anschließend die Schalmeien und spielen dann mit Schlagzeug, Schalmeien und dem Sousaphon  –  einen New Orleans Groove (Grazyin´ in the Grass). Ein glänzender Abschluss, der mit viel Applaus belohnt wird.

Wir unterhalten uns noch ein bisschen, genießen es, dass mal alle Akteure zusammengekommen sind. Waren wir doch sehr neugierig darauf zu sehen, was die jeweils anderen so machen und wie sich deren Arbeit entwickelt.

Dann fahren wir zufrieden nach Hause, freuen uns jetzt schon auf einen produktiven Frühling und auf den Sommer, wenn die Abschlusspräsentationen gezeigt werden.

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